Gründung

Mutter Maria Theresia Hecht wurde am 23. November 1887 als Anna Hecht in München geboren. Sie wuchs in einer gut katholischen Familie auf und erhielt eine solide, christliche Erziehung. Durch ihre Berufsausbildung und eine mehrjährige Tätigkeit als Privatsekretärin in einem Münchner Rechtsanwaltsbüro erwarb sie sich fundierte Kenntnisse in wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen, die ihr später zugutekommen sollten.

Schon früh fühlte sich Anna Hecht zu Gott hingezogen; die tägliche Heilige Messe war für sie selbstverständlich. Sie war Mitglied der Marianischen Jungfrauenkongregation, dem Dritten Orden des HI. Franziskus und der Töchter des HI. Franz von Sales für Weltleute.

Anfänge im Kloster Brandenburg

Über ihren geistlichen Führer, Pater Columban Lorenz OFM, lernte Anna Hecht Pater Rochus Schamoni OFM kennen. Dieser wollte eine Schwesterngemeinschaft gründen und erwarb 1927 zu diesem Zweck das Schloss Brandenburg, wo er zur Tilgung der hohen Schulden ein Erholungsheim mit Wirtschaftsbetrieb eröffnete. Das Haus stand jedoch kurz vor dem Konkurs. In dieser Situation bat Pater Columban Anna Hecht nach Brandenburg zu gehen um die Geschäftsbücher in Ordnung zu bringen. Anna Hecht vertraute sich der Vorsehung Gottes an und fuhr nach Brandenburg – zunächst nur um die bedrohliche finanzielle Situation zu ordnen.

Gründung der Schwesterngemeinschaft

Sr. M. Theresia Hecht

 Mutter Maria Theresia Hecht

 Am 1. Juni 1929 schlossen sich die ersten jungen Frauen zu einer Gemeinschaft zusammen und wählten Anna Hecht zu ihrer Oberin. Sie hieß fortan Mutter Maria Theresia. Die geistliche Leitung der Gemeinschaft stellte sie unter die Devise: ,,Kursrichtung – der heilige Wille Gottes!“
Aufgrund der übernommenen, schweren Schuldenlast litten die Schwestern jahrelang unter Armut, Not und Unsicherheit. Ihr Überleben sicherten sie mit der Einrichtung eines Erholungsheimes und einer Gaststätte. Aber schon früh öffneten sie ihr Haus auch für Exerzitien. Da die finanzielle Situation der Gemeinschaft schwierig war, wurde die kirchliche Anerkennung der Kongregation immer wieder zurückgestellt. Mutter Maria Theresia Hecht gelang es aber in den folgenden Jahren allmählich, die wirtschaftlichen Verhältnisse des Unternehmens Brandenburg zu ordnen. Neben ihrer fachlichen Kompetenz waren es u.a. ihr Mut, ihre Ausdauer und ihre auf unerschütterlichem Gottvertrauen basierende Risikobereitschaft, die zum Erfolg beitrugen.

Zeiten des Wachstums

Die Schwesterngemeinschaft wurde größer und wirkte nicht nur im Exerzitienhaus in Brandenburg. In Heimenkirch wurde 1933 ein Schülererholungsheim eingerichtet und nach Kriegsende wieder aufgelöst. In Zußdorf betrieben die Schwestern ab 1935 ein Krankenhaus, dann eine Heilstätte für Tbc-kranke Männer und Kinder. Seit 1958 ist es eine Einrichtung und Schule für geistig behinderte Kinder und Jugendliche. Ab dem Jahr 1950 wurde in Haslach ein Heim für geistig behinderte Jugendliche gegründet. Seit 1985 leben und arbeiten dort erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung. In den Jahren von 1946 – 1956 befand sich in Gutenzell eine Heim­ und Hilfsschule für Flüchtlingskinder. 1956 übersiedelten diese nach Heudorf am Bussen. Inzwischen weitete sich dieses Haus St. Josef zur differenzierten Jugendhilfe mit Schule aus.

Anerkennung der Kongregation

In der Karwoche 1948 erblindete Mutter Maria Theresia, die seit längerer Zeit an einer Augenkrankheit litt, völlig. Dieses Leiden und die sich daraus ergebenden körperlichen Schmerzen und Gebrechen ertrug sie mit großer Geduld und Opferbereitschaft. Trotz ihrer Erblindung leitete sie als Generaloberin die Kongregation mit Umsicht, Energie und Tatkraft. Ihr Lieblingsgebet „Herr Du weißt warum und ich weiß, dass Du gut bist und das genügt mir“, zeugt von ihrem großen Glauben an die Vaterliebe Gottes.
Am 12. August 1961 durfte Maria Theresia Hecht im Alter von 73 Jahren die Anerkennung der Schwesterngemeinschaft der „lmmakulataschwestern vom seraphischen Apostolat vom Dritten Orden des heiligen Franziskus“ als Kongregation bischöflichen Rechts durch Bischof Dr. Carl Joseph Leiprecht erleben.

Franziskanische Fröhlichkeit

Die letzten Lebensjahre von Mutter Maria Theresia Hecht waren, trotz großer Schmerzen, überstrahlt von einer echt franziskanischen Fröhlichkeit. Trotz immer wiederkehrender Schwächezustände nahm sie fast bis zu ihrem Tod regen Anteil am Geschehen im Mutterhaus und in den sozialen Einrichtungen.
Mutter Maria Theresia starb am 4. Juni 1977 und wurde am 8. Juni 1977 in der Gruft des Mutterhauses beigesetzt.

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Gründerin Maria Theresia Hecht

Unsere Gründerin Mutter Maria Theresia Hecht im Kreise von Mitschwestern





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Sr. M. Theresia Hecht mit Sr. Gertrudis